- Monodie
- Mon|o|die auch: Mo|no|die 〈f. 19; Mus.〉1. 〈urspr.〉 unbegleiteter einstimmiger bzw. Sologesang2. 〈seit 1600〉 vom Generalbass begleiteter einstimmiger bzw. Sologesang3. 〈später〉 = Homofonie (1)[<grch. monodia „Einzelgesang“]
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Mo|n|o|die, die; -, -n [spätlat. monodia < griech. monọ̄di̓a, zu: ọ̄de̅̓ = Gesang, Lied] (Musik):1. einstimmiger Gesang.2. Sologesang [mit Generalbassbegleitung].* * *
Monodie[griechisch monōdía »Einzelgesang«] die, -, in der griechischen Antike im Unterschied zum Gesang des Chores der Sologesang mit Instrumentalbegleitung (Aulos, Lyra oder Kithara), besonders der Klagegesang eines einzelnen Schauspielers in der Tragödie. - Aus der Idee einer Wiederbelebung griechischer Praxis entstand gegen Ende des 16. Jahrhunderts in Italien v. a. im Kreise der Florentiner Camerata eine als Monodie bezeichnete neue Art (Seconda Pratica) des akkordisch durch den Generalbass begleiteten Sologesangs, die in ihrer affektgesteuerten Prägung besonders durch G. Caccini und C. Monteverdi in Oper, Solomadrigal, Kantate und Oratorium zu ihrem Höhepunkt gelangte und international weit in die Zukunft ausstrahlte. Im Gegensatz zum alten kontrapunktischen Stil (Prima Pratica) wird die Aufgabe der Musik darin gesehen, Sinn und Affekte des Textes zu deuten. Die melodietragende, vokale Oberstimme (oft mit improvisierten Verzierungen) ist durch sorgfältige Textdeklamation, schnellen Wechsel von langen und kurzen Tönen, großen Stimmumfang, dissonante Sprünge und gehäufte Chromatik geprägt. Der Generalbass ist oft als liegender Basston notiert. Aus den mehr rezitativischen und mehr ariosen Partien innerhalb des monodischen Gesangs entwickelten sich die gegensätzlichen Formen Rezitativ und Arie. - In einem unklaren Sprachgebrauch wird heute auch der einstimmige Gesang (z. B. der Choral) oder der begleitete Sologesang schlechthin als Monodie bezeichnet.Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Monodie: Antikes Vorbild und Sologesang im 16. Jahrhundert* * *
Universal-Lexikon. 2012.